Die Welt im Monat Februar: Alles ist relativ. Oder?

von Peggy Kammer

Die Welt im Monat Februar

 

Einige von uns ahnten es bereits: Raum und Zeit sind auch nicht mehr das, was sie mal waren - Konstanten unseres Daseins.

 

 

Was die Entdeckung der Gravitationswellen für uns bedeuten könnte ...


Das Ereignis: Albert wusste es

Genau 100 Jahre nach dem theoretischen Konstrukt der Relativitätstheorie von Albert Einstein hat nun eine internationale Gruppe von rund 1000 Wissenschaftlern aus 16 Nationen erstmals die Existenz von Gravitationswellen nachgewiesen. Wow.

 

Am 14. September 2015 empfingen die Physiker Signale zweier mittelschwerer schwarzer Löcher, die miteinander fusionierten: ein schwarzes Loch mit 36 und eines mit 29 Sonnenmassen.

 

Aus dieser Vereinigung entstand ein neuer, unvorstellbar großer Koloss von 62 Sonnenmassen. Die 3 fehlenden Sonnenmassen wurden in Form von Energie beim Ineinanderkrachen der schwarzen Löcher über Gravitationswellen abgestrahlt.

 

Am 11. Februar 2016 - nach einer ausführlichen Analyse und Auswertung der Daten - gaben die Wissenschaftler dann rund um den Erdball Pressekonferenzen zum erstmaligen Nachweis der Gravitationswellen. 

Die Welt im Februar: Alles ist relativ.
Quelle: Spiegel Online

Gravitationswellen - relativ schwierig, oder ...?

Gravitationswellen werden beschrieben als Störungen der Raumzeit, die sich darin ausbreiten. 

Die Raumzeit im Quantenschaum ... oder so ...

 

"Gravitationswellen bewegen sich nicht wie das Licht durch den Raum, sondern gewissermaßen in ihm. Sie entstehen immer dann, wenn Massen die Raumzeit krümmen. Dann treten sie als wellenartige Störungen der Raumzeitgeometrie in Erscheinung und strecken, dehnen und stauchen die Raumzeit. Je massereicher und dichter ein Körper ist, desto stärker der Effekt." (aus: derwesten.de)

 

Jede Materie besitzt eine Masse: große Planeten und mikroskopisch kleinste Teilchen wie Quarks und Neutrinos, auch schwarze Löcher und dunkle Materie ...

 

Ein Bild veranschaulicht ganz gut, worum es geht:

 

Die Welt im Februar: Alles ist relativ
Quelle: Spiegel Online

 

Massen verformen den Raum ähnlich wie eine große Kugel ein Gummituch eindellt, auf dem sie liegt. Lässt man dann eine kleine Murmel über das Gummituch rollen, lenkt die Verformung diese in Richtung der großen Kugel. So erklärt Einstein, warum sich zwei Massen gegenseitig anziehen: Beide krümmen den Raum und beeinflussen so die Bahn des je anderen.

Die Welt verstehen

Ich war (und bin immer noch) eine komplette Niete in Physik. Aber vor einiger Zeit begann ich, mich davon nicht mehr beeindrucken und einschüchtern zu lassen. 

 

Seitdem schaue ich regelmäßig verschiedene Dokumentationen und lese Artikel rund um die Relativitätstheorie, das Doppelspalt-Experiment, die String-Theorie, das holografische Universum, schwarze Löcher und so weiter. Ich bin immer noch keine, auch nur annähernd, Kennende oder Wissende - aber zumindest eine höchst interessierte Niete :-)

 

Selbst Quantenphysiker verstehen nicht alles. Das ist doch eine Ermutigung. 

 

Empfehlen möchte ich eine sehr gute Dokumentation zur Relativitätstheorie, die ich schon einige Male gesehen habe und pädagogisch wertvoll finde: mit Wiederholungen, ausführlichen und verständlichen Beschreibungen, anschaulichen Bildern und ohne, die oft übliche, Effekthascherei.

Was könnte dies alles für uns bedeuten?

Als ich die Nachricht vom Nachweis der Gravitationswellen hörte, war ich ganz aus dem Häuschen - natürlich ohne genauer zu verstehen ... Und ich entschied mich, dies als Thema für unsere Reihe "Die Welt im Monat" aufzugreifen.

 

Aber ich ahnte schon, dass die Entdeckung eine Einladung für uns alle sein kann, weil sich darin Axiome zeigen, die für unser Leben wertvoll sind und uns ermutigen, neue Wege zu gehen.

 

 

Nr. 1: Alles ist schon da und wartet darauf, von uns entdeckt zu werden.

Wer weiß schon, was wir morgen entdecken, von dem wir heute noch nichts wissen und gestern noch nicht einmal etwas ahnten? Der Forschergeist macht uns zu lebendigen und produktiven Wesen. 

 

Nr. 2: Informationen sind ein Segen.

Wie oft wird über die Informationsflut mit der einhergehenden Überforderung gewettert. Warum feiern wir nicht jeden Tag, dass wir Zugang zu so vielen Informationen haben und frei sind in der Entscheidung, welche Daten bedeutungsvoll für uns sind? 

 

Nr. 3: Es ist notwendig, Paradigmen in Frage zu stellen.

Wer hat die Entscheidungshoheit darüber, was wahr und wichtig ist? Wenn wir immer nur dem folgen, was schon bekannt ist, werden wir nichts Neues entdecken. 1 Frage ist 10 mal besser als 100 Antworten. - Wer sagt das? :-) ...

 

Nr. 4: Diversität schafft Gemeinschaft - und Erfolge.

"Niemand weiß alles, aber alle wissen etwas." (Friede Gebhard)

In der Begegnung mit Anderen, in der tätigen Auseinandersetzung mit Vertrautem und Fremdem wird unser Geist aktiv und wir können Fragen und Antworten finden, die sich erst in diesem Zusammenprall entfalten. Diversität befördert kollektive Intelligenz.

 

Nr. 5: Nichts ist sicher.

Da kann uns das Herz in die Hose oder auf den rechten Fleck rutschen. Angst oder Freiheit? 

 

 

Das Neue, das Unentdeckte, Unbemerkte, ... der Wandel wartet vor der Haustür, gleich um die Ecke.

Oder auch schon im nächsten Gespräch am Küchentisch.

Ach was. Schon in der nächsten Gehirnzelle ...  


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